Steinleiden
Urolithiasis (Nierensteine, Harnleitersteine)
Nierensteine betreffen knapp 20% der Bevölkerung. Solange sich die Steine in der Niere befinden, treten Beschwerden selten auf. Gelegentlich werden Nierensteine in einer Bildgebung (Computertomogramm, Ultraschall), bei Abklärungen von Blut im Urin oder Harnwegsinfektionen entdeckt.
Oft werden Nierensteine aber erst bemerkt, wenn sie sich aus der Niere lösen und im Harnleiter stecken bleiben. Dies führt zu Rückstau des Urins in die Niere, was zu stärksten Flankenschmerzen (Koliken) führt, die oft mit Erbrechen, Blut im Urin und der notfallmässigen Vorstellung einhergehen.
Wenn die Steine sehr klein sind, können sie gelegentlich spontan abgehen, also ohne Operation. Wenn sie aber im Harnleiter stecken bleiben, zu gross sind, die Nierenfunktion akut verschlechtern oder gar mit Fieber und/oder Schüttelfrost einhergehen, ist eine Operation unumgänglich.
In Einzelfällen kann der Stein direkt operativ entfernt werden. Häufig ist aber der Harnleiter hierfür zu eng, sodass erst in einer kurzen Narkose ein Pigtailkatheter zur Entstauung und Schmerzlinderung eingelegt werden muss. Ein paar Wochen danach kann in einer zweiten Operation der Stein geborgen werden.
Der Stein kann zur Analyse eingeschickt werden und je nach Befund kann eine ergänzende nephrologische Abklärung (Nierenspezialisten) erfolgen.
Das Risiko erneut Steine zu bilden ist relativ hoch.
Blasensteine (Zystolithiasis)
Blasensteine sind eine typische Folge von erschwertem Urinabfluss aus der Harnblase (siehe auch Operation gutartige Prostata, Prostatavorsorge, Harnwegsinfektionen). Dies betrifft typischerweise Männer mit vergrösserter Prostata. Die Blasensteinentfernung sollte deswegen in Kombination mit einer Prostataausschälung einhergehen um den Abfluss der Blase wieder zu verbessern und damit keine neuen Blasensteine entstehen.
Neben Blut im Urin und Harnwegsinfektionen können sie auch zum Verschluss des Blasenausgangs führen, was zum akuten Harnverhalt führen kann.
Auch bei dauerhafter Katheterversorgung können Verkalkungen entstehen, was durch den Katheter, welcher ein Fremdkörper ist, verstärkt wird.